„Murakami zu lesen, ist fast, als würde man träumen, dieses Ineinander von Alltäglichem mit dem, was in alle erdenkliche Richtungen davonfliegt.“ (Patti Smith)
Kleine Serviceinformation für Literaturfreunde mit höherem Identifikationsbedarf: Den eigenen Namen kann mannun auch in bestimmte Werke von namhaften Autoren einkaufen. Ob der Name später einem Sympathieträger oder Massenmörder gehört, lässt sich aber leider nicht beeinflussen.
Dass Storytelling aktuell auch in der Werbung angesagt wird, zeigt einmal mehr die Kampagne von Landrover, die eine Thriller-Kurzgeschichte rund ums Auto in Auftrag gaben und multimedial aufwändig inszenierte.
Wir bleiben visuell, um ein neues Fremdwort zu lernen, mit dem sich die meisten Buchliebhaber identifizieren dürften. Klingt aber ein bisschen unanständig.
Und ganz gleich, ob ihr euer Buchregal nach Farbe, Autor oder Genre sortiert, Tom Gaulds Farbcode ist wenigstens ehrlich und spricht Bände über Hausbibliotheken.
Charmante Werbung für die Bibliothek in Bergen (Norwegen). So wie der Bibliothekar die Magie der Bibliothek vermittelt, möchte man sich sofort mitten ins buchgewordene Wissen stürzen.
Literatur auf der Landkartegefunden: Von der Fiktion in die Realität durch Namenszauber kamen diese Plätze, die nach literarischen Vorbildern benannt sind. Mein Favorit: Die Nachtigaller-Untiefe in Alaska verdankt ihren Namen zum Beispiel der Figur des Prof. Dr. Abdul Nachtigaller aus Walter MoersZamonien-Kosmos, seines Zeichens Eydeet mit sieben Gehirnen. Günter Grass war dagegen namengebend für eine Alge.
Jede Woche ein Buch, ist ein gutes Motto. Aus Gründen. Kurz gefasst: Lesen macht glücklich und gesund.
Also, Hauptsache lesen? Ist Schund besser als gar keine Buchstaben? Ob das Konzept vom „Hochlesen“ aufgeht, wird hier diskutiert.
Aus gegebenem Anlass schließt eine Erinnerung an den Club der toten Dichter den heutigen Bogen. Wie so viele, stehe auch ich auf meinem Schreibtisch, weil Robin Williams gegangen ist. So eine Inspiration in so vielen Rollen! Der Kaffeehaussitzer hat seine erste Erfahrung mit dem Film aufgeschrieben. Ging mir ähnlich.
Die einfachste Methode, Katzencontent in einen Literaturartikel zu schmuggeln, besteht übrigens darin, Schriftstellerzitate über Katzen zu sammeln:
Authors like cats because they are such quiet, lovable, wise creatures, and cats like authors for the same reasons – Robertson Davies
Natürlich kann man von Schriftstellern viel existenziellere Dinge lernen, guten Stil zum Beispiel. So lehrt John Updike: Keine Angst vor dem Rollkragen! Mehr gibt hier via @estherrudolph
Der Sprung vom Buchstaben zum Bild ist gemacht, da darf auch ein Abstecher in die Malerei abschließen, und zwar im doppelten Sinne: Rembrandt musste seine Wohnung vorübergehend räumen und geht daher auf Reisen. Dabei kann man ihn sogar begleiten … via @cogries
Der Ginkgo-Baum gehört zu den ältesten Bewohnern dieses Planeten. Neben seiner Robustheit und seinen Heilkräften, die die chinesische Medizin von jeher nutzt, besitzt er auch große mythologische Bedeutung. Beispielsweise gilt er als Weltenbaum, als Symbol für langes Leben und Fruchtbarkeit. Wegen seiner prägnant zweigeteilten Blätter inspirierte er weitere Analogien, wie bei Goethe das Sinnbild für Freundschaft und Liebe.
Gingo Biloba
Dieses Baumes Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin?
Falls die Muse mal wieder ihren freien Tag hat, ersetzt der Dichter Inspiration durch schnöde Technologie – und erhält trotzdem ein Gedicht. Poetron heißt der Gedichtgenerator, bei dem auch der Lyriker mal auf Autopilot schalten kann.
Entweder auf gut Glück das Onlinemaschinchen anwerfen oder vorher ein paar thematische Vorgaben programmieren. So habe ich für das nachfolgende Meisterwerk “träumen” als Verb und “Realität” als Substantiv eingegeben und schwupps – tiefschürfende Lyrik!
Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,
Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,
Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht,
Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht.
Und jedes Menschen wechselndes Gemüt,
Ein Strahl ists, der aus dieser Sonne bricht,
Ein Vers, der sich an tausend andre flicht,
Der unbemerkt verhallt, verlischt, verblüht.
Und doch auch eine Welt für sich allein,
Voll süß-geheimer, nievernommner Töne,
Begabt mit eigner, unentweihter Schöne,
Und keines Andern Nachhall, Widerschein.
Und wenn du gar zu lesen drin verstündest,
Ein Buch, das du im Leben nicht ergründest.