Florenz feiert Dante, denn der Autor der Göttlichen Komödie nähert sich seinem 750. Geburtstag. Der dazugehörige Hype bringt allerlei Pappkameraden hervor. Inferno? Hauptsache, die Literatur wird geehrt.
Es muss nicht immer Italien sein. Literaturliebhaber können auch am Bodensee Künstlerpfaden folgen und die Aussicht genießen. „Zum Kotzen schön“ ist das nämlich, wie es hier heißt – wer braucht da noch das Mittelmeer?
„Es wird nicht mehr gewichst“, stellt die WELT in diesem Artikel über schöne Wörter fest, die sich in der Zeit verloren haben. Nichts gegen Sprachwandel, aber ich habe mir vorgenommen, die Sommerfrische wieder in meinen aktiven Wortschatz aufzunehmen – und zu praktizieren. Abgase gibt’s in der Stadt noch genug und der Geist gehört ohnehin gelegentlich gelüftet.
Für alle, die nicht nur Lesen, sondern auch Schreiben, kann dieser Taktgeber den Schreibrhythmus beflügeln. So reizt die stille Schreibarbeit auch einmal andere Sinne und wird vielleicht ein klangvolles Erlebnis. Der Typedrummer macht aber auch schon Spaß in einem Satz.
Schauspielerin Meryl Streep investiert in ein Writers Lab für Autorinnen 40+, also einen Schreibworkshop für Autorinnen mit Lebenserfahrung. Ob Meryl Streep hofft, dass ihre diese Drehbuchautorinnen eher eine Rolle auf den Leib schreiben können?
„Murakami zu lesen, ist fast, als würde man träumen, dieses Ineinander von Alltäglichem mit dem, was in alle erdenkliche Richtungen davonfliegt.“ (Patti Smith)
Kleine Serviceinformation für Literaturfreunde mit höherem Identifikationsbedarf: Den eigenen Namen kann mannun auch in bestimmte Werke von namhaften Autoren einkaufen. Ob der Name später einem Sympathieträger oder Massenmörder gehört, lässt sich aber leider nicht beeinflussen.
Dass Storytelling aktuell auch in der Werbung angesagt wird, zeigt einmal mehr die Kampagne von Landrover, die eine Thriller-Kurzgeschichte rund ums Auto in Auftrag gaben und multimedial aufwändig inszenierte.
Wir bleiben visuell, um ein neues Fremdwort zu lernen, mit dem sich die meisten Buchliebhaber identifizieren dürften. Klingt aber ein bisschen unanständig.
Und ganz gleich, ob ihr euer Buchregal nach Farbe, Autor oder Genre sortiert, Tom Gaulds Farbcode ist wenigstens ehrlich und spricht Bände über Hausbibliotheken.
Literatur auf der Landkartegefunden: Von der Fiktion in die Realität durch Namenszauber kamen diese Plätze, die nach literarischen Vorbildern benannt sind. Mein Favorit: Die Nachtigaller-Untiefe in Alaska verdankt ihren Namen zum Beispiel der Figur des Prof. Dr. Abdul Nachtigaller aus Walter MoersZamonien-Kosmos, seines Zeichens Eydeet mit sieben Gehirnen. Günter Grass war dagegen namengebend für eine Alge.
Jede Woche ein Buch, ist ein gutes Motto. Aus Gründen. Kurz gefasst: Lesen macht glücklich und gesund.
Also, Hauptsache lesen? Ist Schund besser als gar keine Buchstaben? Ob das Konzept vom „Hochlesen“ aufgeht, wird hier diskutiert.
Aus gegebenem Anlass schließt eine Erinnerung an den Club der toten Dichter den heutigen Bogen. Wie so viele, stehe auch ich auf meinem Schreibtisch, weil Robin Williams gegangen ist. So eine Inspiration in so vielen Rollen! Der Kaffeehaussitzer hat seine erste Erfahrung mit dem Film aufgeschrieben. Ging mir ähnlich.
Die einfachste Methode, Katzencontent in einen Literaturartikel zu schmuggeln, besteht übrigens darin, Schriftstellerzitate über Katzen zu sammeln:
Authors like cats because they are such quiet, lovable, wise creatures, and cats like authors for the same reasons – Robertson Davies
Natürlich kann man von Schriftstellern viel existenziellere Dinge lernen, guten Stil zum Beispiel. So lehrt John Updike: Keine Angst vor dem Rollkragen! Mehr gibt hier via @estherrudolph
Der Sprung vom Buchstaben zum Bild ist gemacht, da darf auch ein Abstecher in die Malerei abschließen, und zwar im doppelten Sinne: Rembrandt musste seine Wohnung vorübergehend räumen und geht daher auf Reisen. Dabei kann man ihn sogar begleiten … via @cogries
Überholt sind womöglich auch bald unsere Lesegewohnheiten, denn künftig kann manbeim Lesen spritzen.Interessantes Konzept.
Das grandiose #Leargram-Projektist zwar gerade vorbei, kann aber noch eingesehen werden: Shakespeares King Lear auf Instagram; zu jeder Textzeile wurden Fotos gesammelt – was für ein Zeitsprung.
Es läuft! Es Läuft! Bis jetzt an mir vorbei … noch bis zum 24. Februar findet das australische Digital Writers’ Festivalstatt. Das Schöne daran: Man kann sich ins ferne Melbourne streamen und z. B. am Samstag bei der Veranstaltung The Book of the Nightteilnehmen, wenn 12 Autoren in 12 Stunden 12 Kapitel dieses gemeinsamen Werkes live verfassen. Das nenne ich mal writing in progress. Für uns wegen der Zeitverschiebung (minus 10 Stunden) eine Tagesveranstaltung, d. h. Samstag ab 9.00 Uhr morgens (via australianpostcard).
Textwärtsmacht sich kluge Gedanken über das (Nicht)-Schreiben-Müssen, plädiert gegen den inneren Deutschlehrer und für die eigene Sprache.
Typewriterspottingist aber auch schönes Hobby. Einfach gucken und andere schreiben lassen (via mokita)
Um eine gar nicht so seltene Phobie geht es hier – und wer hätte nicht schon einmal Book fear erlebt?
Surfen kann man nicht nur im Internet oder Meer: Reiseliteratur in diesem Film einen ganz anderen Klang.
In Sinahars Wortschatz hat sich aktuell der Pinöppel gesammlt, für den es erstaunlich viele Synonyme gibt.
Zum Frühstück gibt es frischgebackene Literaturlinks. Für die gute Laune vielleicht erst einmal über den ungewöhnlichsten Buchtitel in diesem Jahr abstimmen?
Das Tagebuch eines enttäuschten Buches enthüllt sich als Kurzfilm (wenigstens der Sommer schien schön).
Den Rest des Tages kann man wahlweise im diesjährigen Programm der Leipziger Buchmesse, das jetzt online ist, stöbern oder bei verschiedenen Buchexperten vorbeilesen (endlich eine übersichtliche Liste!).
Kafka gibt’s bald nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Spielen. Surreales eignet sich offenbar hervorragend als Storytelling in Videospielen. Der liebevoll gemachte Trailer sieht jedenfalls vielversprechend aus.
Die Ideen vor dem Schlafengehen sind oft die besten, weil im sogenannten hypnagogen Zustand die Grenzen zwischen bewusst und unbewusst verschwimmen. Eine Fundgrube der Kreativität, die aber leider stark gefährdet ist – von Vergessen, Bequemlichkeit und Müdigkeit. Das Video zeigt eine pfiffige Abhilfe, die man sicher leicht in einer kleinen Laubsägearbeit nachgestalten kann.
In den letzten Tagen sind mir so viele schöne Literaturlinks zugeflogen, dass ich sie hier festhalten und bündeln möchte.
Hier kann man Dostojewskis Kritzeleien sehen, die sich mitten in seinen Manuskripten finden. Er hat seine Figurenzeichnung für seine Romane wohl wörtlich genommen, statt am Buchstaben zu kleben.
Wer lieber ein paar explizite Anregungen für das eigenen Schreiben sucht, liest vielleicht die 20 Schreibtipps von Terry McMillan durch. Persönlich fand ich Nr. 19 einen guten Aspek (Nichts gegen die Krimifraktion).
Bücher fürs Auge zeigt diese skurile interaktive Buchinstallation, die derzeit in der Bristol Library zu sehen ist. Steampunk, yeah!
Den interativen Erlebnischarakter des Buches betont auch Thadeus Roth hat sich mit seinen Erlebnisgeschichten. Dieses Alternate Reality Game verwischt die Grenzen zwischen literarischer Fiktion und Wirklichkeit, sodass der “Leser” mit einem Mal mitten in der Geschichte steckt und mitspielt. Großartiges Konzept.
Darüber hinaus wurde angeblich die wissenschaftliche Bestsellerformelgefunden. Aber ehe die Begeisterung zu hohe Wellen schlägt: Es wurde lediglich untersucht, ob Zusammenhänge zwischen kommerziellem Erfolg und statistisch ausgewertetem Schreibstil existieren. Dabei ging es auch nicht um zeitgenössische Bestseller, vielmehr bestand die Stichprobe aus Werken des Projekts Gutenberg. Der Artikel verrät nicht zu viel über die Ergebnisse, enthält aber einen Link zur kompletten Studie. Nur so viel: Anders als Schreibratgeber raten, konnten eher mehr Adjektive als mehr Verben den Erfolg vorhersagen.